Zwischen 2009 und 2025 wurden in Bad Segeberg 55 Stolpersteine verlegt. Für eine kleine Kreisstadt ist dies eine enorme Zahl. Begründet liegt dies in der Existenz einer alten jüdischen Gemeinde, die von 1739 bis 1939 hier leben, arbeiten und wirken konnten.
Auch wenn diese jüdische Gemeinde beim Machtantritt der Nazis nur noch ca. 30, meist ältere Mitglieder zählte, waren diese Mitbürger*innen den Schikanen der Nationalsozialisten ausgesetzt. Die Christin Melanie Annuschat, die Jüdin Friederike Levy und der aus einer jüdischen Familie stammenden Emil Selig wurden in den Freitod getrieben.
Die Strategie für die anderen Segeberger Juden bestand darin, sie zu vertreiben, vor allem nach Hamburg. Mit der Macht und der Gewalt, die die Nazis ausübten, gelang dies bis 1939. Von den neuen Aufenhaltsorten führten, die Wege in die Flucht in andere Länder oder in die Vernichtungslager.
Die Stolpersteine holen diese Menschen zurück nach Bad Segeberg und geben ihnen ihren Namen wieder. Jeder Stolperstein steht für ein Leben, das erzählt werden soll, für ein Leben mit allen freudigen Momenten und dem unvorstellbaren Leid in der Diktatur.
Eine Tour (online oder per App) mit allen Stolpersteinen in der Stadt finden Sie auf: www.future-history.eu
Die Stadt Bad Segeberg hat einen Flyer zu den Stolpersteinen erstellt.
PDf-Broschüre zum download